PHOTOVOLTAIK
Photovoltaik wird eine bedeutende Rolle bei der Erreichung der nationalen Klima- und Energieziele im Strombereich einnehmen. Bis 2030 sollen zusätzlich etwa 11 TWh aus der Photovoltaik kommen. Um eine Daten- und Diskussionsbasis für das österreichische PV-Potenzial zu schaffen, hat Österreichs Energie eine umfangreiche Studie beauftragt.

5 TATSACHEN, DIE SIE ÜBER PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN WISSEN SOLLTEN
Das Thema Photovoltaik stößt auf besonders großes Interesse und gilt für viele als einer der wichtigsten Bausteine am Weg in eine nachhaltige Energiezukunft. Viele Interessenten gaben an, dass auf ihrem Wohngebäude der Bau einer Photovoltaik-Anlage geplant sei. Speziell unter den künftigen Bauherren beschäftigen sich sehr viele mit alternativen Energiesystemen. Angesichts der ungewissen Preisentwicklung im Strombereich geht es vielen von ihnen nicht nur um das Thema Umweltschutz.
WEITER ZUWARTEN ZAHLT SICH NICHT AUS
Die „Preise“ von Photovoltaik-Anlagen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Das liegt einerseits daran, dass die Fertigungskapazitäten massiv ausgebaut wurden und der Automatisierungsgrad in der Produktion deutlich gestiegen ist. Andererseits hat die technische Entwicklung dazu beigetragen, dass heute pro Kilowatt peak weniger Solarzellen benötigt werden, der Wirkungsgrad der Anlagen also verbessert wurde.
Experten gehen jedoch davon aus, dass die Preise für Photovoltaik-Anlagen in Zukunft – wenn überhaupt – nur mehr minimal fallen werden. Aufgrund der weltweiten Zunahme der Produktionszahlen könnten zwar die Kosten für die Paneele leicht sinken. Doch weitere Bestandteile wie der Wechselrichter, die gesamte Verkabelung und allen voran die Arbeit für die Installation werden tendenziell eher teurer. Aus diesem Grund scheint jetzt der optimale Zeitpunkt da zu sein, um eine PV-Anlage am eigenen Haus zu installieren.
EINE PV-ANLAGE SOLLTE RICHTIG DIMENSIONIERT SEIN
Damit sich eine Photovoltaik-Anlage innerhalb weniger Jahre amortisiert, sollte es oberstes Ziel sein, möglichst viel des erzeugten Stroms im eigenen Haushalt zu verbrauchen. PV-Anlagen Besitzer wissen daher aus Erfahrung zu berichten, dass sie vor allem eines gelernt haben: Den Strom dann zu verbrauchen, wenn er gerade produziert wird. Also beispielsweise die Waschmaschine nicht abends, sondern tagsüber zu starten.
Das Problem ist nur: Der Bedarf im Haushalt und die Energieproduktion einer Photovoltaik-Anlage fallen nicht immer zur gleichen Zeit an. Haushalte verbrauchen vor allem morgens und abends Strom, wenn die PV-Anlage nur wenig Energie produziert. Zu Mittag hingegen herrscht zumeist ein Stromüberschuss, aber in vielen Haushalten ist jetzt keiner da, der in verbrauchen könnte. Wer seine Anlage zu groß auslegt, wird ohne Speichersystem daher nur verhältnismäßig wenig eigenen Strom selbst verbrauchen können. Das sorgt für schlechte Amortisationszeiten. Für ein Eigenheim mit rund 150 m² liegt die ideale Leistung erfahrungsgemäß zwischen 3 und 3,6 kWpeak oder 10 bis 12 Modulen. Pro kWpeak kann in Österreich mit einem Ertrag von 1000 bis 1100 kWh/pro Jahr gerechnet werden. Bei einem Strompreis von 20ct/kWh erspart man sich somit über 200 Euro/kWpeak. Die Rechnung geht jedoch nur dann auf, wenn Sie den Strom tatsächlich selbst verbrauchen.
SELBST SCHMALE SCHATTEN KÖNNEN DIE LEISTUNG MASSIV BEEINTRÄCHTIGEN
Über den Ertrag und damit die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage entscheiden in erster Linie die Ausrichtung der in Frage kommenden Dach- oder Fassadenfläche und die Sonneneinstrahlung.
Worauf Sie ein besonderes Augenmerk legen sollten, sind Schatten, beispielsweise von Leitungen oder Antennen. Diese können eine starke Leistungsminderung zur Folge haben, da die Solarzellen innerhalb der Module in Reihe geschaltet sind. So bestimmt das schwächste Glied die Gesamtleistung. Der Einfluss der Verschattung ist bei einer genauen Planung zu prüfen und bei der Modulplatzierung auf dem Dach zu beachten. Bis zu einem gewissen Grad schaffen eine Parallelschaltung der Module oder der Einsatz von Photovoltaik Modulen mit Optimierern.
Eine detaillierte Schattenanalyse im Vorfeld ist also bares Geld wert. Gerade im Sommer kann man sich oft schwer vorstellen, wie tief die Sonne im Winter steht und welche umliegenden Gebäude bzw. Objekte dadurch plötzlich zum Problem werden können. Ist die Anlage erst einmal montiert, sind nachträgliche Änderungen nur unter hohem Aufwand zu realisieren.
WER AUTARK SEIN WILL, BRAUCHT BATTERIEN. DOCH DIE RECHNEN SICH ERST DEUTLICH SPÄTER.
Wenn Sie einen Stromspeicher installieren, können Sie den Eigenverbrauch nach oben schrauben. Denn nur ein Speicher macht es möglich, dass der Strom auch an sonnenarmen Tagen, in der Nacht oder wenn es tatsächlich mal zu einem Stromausfall kommen sollte, genutzt werden kann.
Obwohl sich die Speichertechnik in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt hat und die Preise gesunken sind, haben Stromspeicher meist einen höheren ideellen als wirtschaftlichen Wert. Laut dem Verband Photovoltaik Austria müssen Sie derzeit bei Speichern mit Anschaffungskosten für ein Einfamilienhaus also je nach Leistung zwischen 7.000 Euro – 22.000 Euro rechnen. Sollte es Ihnen gelingen, dadurch den Eigenverbrauch von 50 auf 80 % zu steigern, sparen Sie zusätzlich rund 60,- Euro pro kWpeak und Jahr. Die Amortisationszeit ist also sehr lange.
Sollten Sie noch kein E-Auto haben und dieses zu Hause laden wollen macht eine Investition in Stromspeicher-Systeme nicht viel Sinn. Trotzdem gibt es immer mehr Menschen, denen es wichtig ist, möglichst autark zu sein.
Die Installation eines Strom-Speichers ist recht unkompliziert.
PV-ANLAGEN SIND LANGLEBIG UND ERZIELEN AUCH „IM ALTER“ HOHE WIRKUNGSGRADE
Eine Photovoltaik-Anlage ist das effizienteste und kostensparendste System zur Nutzung der Sonnenenergie. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie praktisch wartungsfrei mit einer Lebensdauer von 25 Jahren und mehr eingesetzt werden kann.
Ein Punkt, der Ihnen jedoch bewusst sein sollte: Die Lebensdauer der gesamten PV-Anlage wird entscheidend vom Wechselrichter bestimmt. Dieser hält im Optimalfall meist nur rund zehn – zwölf Jahre und muss danach ausgetauscht werden.
Haben die Module irgendwann das Ende ihres Lebenszyklus erreicht, ist die Entsorgung unkompliziert und umweltschonend.
Eine Photovoltaik-Anlage am Eigenheim zu installieren, macht in den meisten Fällen Sinn. Aus ökologischer Sicht sowieso aber auch aus finanzieller.
Der Zeitpunkt scheint derzeit optimal. Die Technologie ist ausgereift und bei den Kosten dürfte die Talsohle ziemlich erreicht sein.
Wer ein paar einfache Grundregeln einhält, hat die Investitionskosten (ROI) innerhalb weniger Jahre wieder.
Eine der wichtigsten Grundregel lautet: möglichst viel Strom seiner PV-Anlage selber verbrauchen. Interessant sind auch intelligente Steuerungen die zum Beispiel den Warmwasser-Boiler dann einschalten, wenn die eigene Anlage viel Strom produziert. So machen Sie sich noch unabhängiger von Stromkonzernen und deren Preisen.
Vor der Installation sollten Sie außerdem in jedem Fall Beratung von einem Profi einholen, der unter anderem eine Schattenanalyse erstellen kann.
Was sich immer lohnt, ist ein Blick auf aktuelle Förderungen, die jedoch nach Bundesland variieren.